Foto
Text
Vita

"WISMAR WELLEN" nennt der in New York lebende Künstler Robert Janz seine Installation für die "Verborgenen Gärten", die ihren Ort in der Scheuerstraße 15 hat. Janz hält sich als Arbeitsstipendiat für mehrere Monate in Wismar auf. So hat er die Möglichkeit nicht nur mit einer einzigen installativen Arbeiten in Erscheinung zu treten, sondern wird während der Ausstellungszeit an verschiedenen Orten mit seinen künstlerischen Interventionen präsent sein. Seine künstlerischen Themen sind unter anderem: die Flüchtigkeit des Moments, das Prozeßhafte in der Kunst, Werden und Vergehen in der Natur. Mittels seiner sensiblen Installationen schärft er die Aufmerksamkeit für Dinge, die sich dem sonst flüchtigen Blick entziehen würden.
Mit der Idee für WISMAR WELLEN bezieht sich Janz auf Paul Klee und die Eigenschaften der Linie. Robert Janz zitiert Klee in einem Text zu seinem Projekt und schreibt: "Paul Klee beginnt sein Pädagogisches Skizzenbuch mit dem Satz: "Eine aktive Linie, die sich frei ergeht, ein Spaziergang um seiner selber Willen, ohne Ziel"1, und er fährt fort: "In diesem Garten nehmen wir Klee wörtlich: Linien eines Spazierganges außerhalb der Buchseite, heraus in die Welt. Und dieser Linie Erscheinen und Verschwinden reist verborgen, in Wellen. Leicht im Kontrast zum schweren Beton aus der DDR. Die Wellenlinien sind vielleicht auch eine Metapher für die Überwindung alter Tyranneien."
Der Text des Künstlers endet mit einer Aufforderung an uns alle: "Spritzen Sie Wasser auf die Betonflächen um die Linien sichtbar zu machen, oder warten Sie auf Regen." 2
(Peter Funken)
1 Paul Klee, "Pädagogisches Skizzenbuch, erschienen in der Reihe der Bauhaus-Bücher, Bd. 2, München 1925
2 Robert Janz in einem Text zu seiner Arbeit, 2002